Das mehr als zwei Meter lange Mustertuch ist aus dreizehn einzeln gearbeiteten Tüchern zusammengesetzt. Zusätzlich sind drei verschiedene Häkelspitzen eingefügt. Die Sammlung zeigt verschiedene Näh-, Stopf-, Stick- und Spitzentechniken, die für die Bekleidung, die Wäsche- und Haushaltstextilien genutzt wurden. Die einzelnen Tücher sind nicht in einer erkennbaren Reihenfolge oder nach dem Schwierigkeitsgrat aneinandergenäht. Unter einem Blumenmuster, gefertigt als Nadelmalerei aus Seidengarn, sind die Schule, die Jahreszahl und der Name der Herstellerin eingestickt: "Marienpensionat Salzkotten, 1911, S. Hoischen". Vier Stickmustertücher zeigen mit Hardanger-, Hohlsaum-, Gobelin- und Weißstickerei die Verzierungstechniken für Textilien. Das Einflechten und Durchziehen von hellen Fäden in einen Netz- und einen Tüllgrund sind zwei Beispiele für Spitzentechniken und vier- und Flickmusterbeispiele in uni und gemustertem Material, Stramin und Flanell weisen auf die praktische Anwendung der Übungen. Die Häkelspitzen, von denen eine mit einem rosa Seidenbändchen durchzogen ist, wurden hauptsächlich für die Verzierung von Wäscheteilen genutzt.
An dieser Mustertuchsammlung ist deutlich zu sehen, in wievielen Handarbeitstechniken Mädchen früher geschult wurden.
C. M.