Bereits im 12. Jahrhundert ritten die Damen im Seitsitz. Während der Kavalier die Zügel führte, saß die Dame seitlich auf einem Sattelkissen und hatte die Füße auf einer kleinen Plattform abgestützt. Da diese Reitform nicht sehr sicher war, wurde am Sattel später ein Sattelhorn angebracht, über das die Dame ihr rechtes Bein legen konnte, um mehr Halt zu haben. Lange Zeit geziemte es sich jedoch für die adelige Dame nicht, schneller als im gesitteten Trab zu reiten. Erst die als begeisterte Reiterin bekannte Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn machte das Jagdreiten auch für Frauen populär.
Die Sitzfläche dieses Damensattels und das vordere Sattelblatt sind mit Wildleder bezogen, der übrige Sattel wurde aus dunklem Leder verarbeitet. Das kleine und große Sattelblatt, sowie die Sitzfläche des Sattels sind mit floralen Zierstichen bestickt. Auf der linken vorderen Seite befinden sich das feststehende Oberhorn und das bewegliche Unterhorn, gegenüber dem Oberhorn befindet sich ein drittes Horn. Auf dem rechten Sattelblatt wurde eine kleine Tasche mit Verschluss genäht. Die Tracht ist mit wollweißem Filz bezogen und vermutlich mit Tierhaaren gefüllt. Ein lederner Sattelgurt ist vorhanden, Steigbügel fehlen.