Nach dem Studium der Bildhauerei in Paris und der Architektur in den USA trat Eero Saarinen 1936 in das Architekturbüro seines Vaters Eliel Saarinen in Ann Arbor/Michigan ein. Wie sein Vater wurde auch er zu einem gefragten Architekten in den USA.
Saarinen beschäftigte sich bereits früh mit Möbelentwürfen. 1941 gewann er zusammen mit dem nicht minder erfolgreichen Architekten Charles Eames (1907-1978) den vom Museum of Modern Art in New York ausgeschriebenen Wettbewerb "Organic Design in Home Furnishing". 1948 ging erstmals eine Reihe von Saarinen entworfener Sitzmöbel, die das Prinzip der Kunststoffschale in Verbindung mit dünnen Stahlgestellen verwenden, bei der amerikanischen Firma Knoll Associates, New York, in Produktion. Der breite und bequeme Sessel war das erfolgreichste Modell dieser Serie und wurde zum Inbegriff zeitgemäßen Möbeldesigns in den USA und Europa in den fünfziger Jahren. Saarinen hatte ihn als moderne Alternative zum gepolsterten Klubsessel entworfen. Er sollte wie dieser das Gefühl des geborgenen Sitzens, wie in Abrahams Schoß (engl. "womb" = dt. "Schoß"), vermitteln, darüber hinaus nicht nur wie eine Skulptur im Raum wirken, sondern durch seine weiche und gerundete Form auch der Person schmeicheln, die in ihm sitzt.
G.K.