Behelfsmäßige Fauerhand-Laterne aus Rüstungsschrott gebaut.
Die Laterne wurde in behelfsmäßiger früher Nachkriegs-Serienproduktion um 1946 in Lüdenscheid gebaut. Das Laternenglas stammt aus Restbeständen des Duisburger Zweigwerks des Laternenherstellers Friemann & Wolf (FRIWO), das Unterteil aus dem Einlass des Filters einer Volksgasmaske, die Metallbügel und andere Teile aus diversen Abfallblechen.
- - - - -
Die Firma Feuerhand, bekannt als Hersteller von Sturmlaternen, stammt ursprünglich aus Beierfeld im sächsischen Erzgebirge. Die Brüder Hermann und Ernst Nier gründeten dort 1893 eine Produktionsstätte für Sturmlaternen.
Nach einem Eigentümerwechsel machte sich Hermann Nier 1902 schließlich erneut mit seiner eigenen Sturmlaternen-Fabrik „Hermann Nier Feuerhandwerk“ selbstständig. Noch im gleichen Jahr meldete er ein Patent für die Laternenherstellung mittels Falz- und Stanztechnik mit Tauchverzinnung und ohne Handlötung an.
Bis 1938 avancierte Feuerhand zum weltweit größten Hersteller von Sturmlaternen. Mit dem Beginn des 2. Weltkrieges brach jedoch der Weltmarkt zusammen auch Feuerhand musste schließlich die militärische Produktion aufnehmen.
Mit dem Kriegsende unterstand das Unternehmen durch die Beschlüssen des Potsdamer Abkommens seit dem 1. August 1945 der sowjetischen Militäradministration. Die Eigentümerfamilie Nier wurde enteignet und die rund 1250 Einzelmaschinen und 175 Motoren wurden demontiert und in die Sowjetunion verbracht.
Ein Teil der Familie konnte in den Westen fliehen und baute in Lüdenscheid eine kleine Serienproduktion auf, welche bereits 1949 ins schleswig-holsteinische Hohenlockstedt verlegt wurde.
Der Unternehmensname "Feuerhand" bezieht sich darauf, dass die Laternen als erste in Deutschland feuerverzinnt waren. Das Markenzeichen des Unternehmens zeigt eine grafisch stilisierte linke Hand mit nach oben gerichteter Handfläche. Auf der Handfläche brennt ein Feuer. Dieses Markenzeichen ist bei den meisten Laternen auf dem Schraubdeckel des Brennstofftanks geprägt.