Einblattdruck, Folio-Format, starke Gebrauchsspuren, wenige Fehlstellen, dreifache Faltung, stark gebräunt und fleckig.
Die katholische Gemeinde Lippstadt bittet am 30. August 1807 mit diesem "Beihilfe-Schreiben" bei ihren auswärtigen Glaubensbrüdern um "milde Beiträge".
Zuvor, mit Beginn der "Franzosenzeit" Lippstadts (Rheinbund-Beitritt von Fürstin Pauline 1807), hatten die Katholiken Lippstadts am 21. April 1807 den französischen Gouverneur Canuel in Münster gebeten, ihr die (bislang lutherische) Nikolaikirche zu übertragen (- die Neubesetzung der lutherischen Pfarrstelle stand gerade bevor-), da die Katholiken ihren Gottesdienst in einer baufälligen "Nonnen-Kapelle" abhalten müssten, die Protestanten hingegen über vier Kirchen verfügten.
Nikolaikirche, Pfarrhaus und Pfarrgarten wurden ihnen tatsächlich übertragen und Jodocus Dencker wurde erster Pfarrer der neuen Kirchengemeinde. Die Bauunterhaltung sollte die Gemeinde selbst tragen.
Die katholische Gemeinde bittet um Geld für Reparaturen, eine angemessene katholische Ausstattung der Kirche sowie für Paramente und um Hilfe für die Besoldung des Pfarrers.