museum-digitalwestfalen
CTRL + Y
en
Objects found: 4
After (Year)1601x
Before (Year)1700x
KeywordsPlatex
Refine searchAdvanced search Sorted by: ID

Fächerteller mit Standring

Stadtarchäologie Soest [KP 514]
Fächerteller mit Standring (Stadtarchäologie Soest CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Stadtarchäologie Soest / Christian Theopold (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Previous<- Next->
Contact Cite this page Data sheet (PDF) Calculate distance to your current location Archived versions Mark for comparison Graph view

Description

Da man in Europa bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts aufgrund des nicht vorhandenen Rohstoffs Kaolin kein Porzellan herstellen konnte, war man auf Importe aus dem fernen Osten angewiesen. Fayence wurde zum günstigeren Ersatzprodukt, besonders als die Lieferungen infolge von Kriegen in China Mitte des 17. Jahrhunderts zurückgingen. Aufgrund ihres porösen Scherbens wird die mit einer weißen Zinnglasur versehene und aus einer feinen aufbereiteten Tonmasse hergestellte Fayence ebenfalls zu den Irdenwaren gezählt. Abgeleitet wird der Begriff Fayence vom französischen Namen der italienischen Stadt Faenza, die zur Zeit der Renaissance eine Hochburg der Fayenceproduktion war. Die Herstellung war aufwendig und verlangte spezielle Brennöfen sowie zwei bis drei Brennvorgänge und war nur mit geregelter Organisation, viel Erfahrung und Arbeitsteilung möglich. Die Farben für die Dekore wurden mit einem Pinsel entweder in der Glasur angebracht und dann ein zweites Mal gebrannt oder sie wurden auf der Glasur angebracht, was einen dritten Brennvorgang erforderte. Einfarbige blaue Verzierungen sind typisch für die Zeit von 1680 bis 1760.
Unser Stück aus dem Kloster Paradiese ist ein besonders kleiner Fächerteller mit Standring. Auf der Fahne besitzt er ein umlaufendes blaues Dekor von stark stilisierten Pflanzen mit tulpenartigen Kelchen, die zum Spiegel zeigen. Diesen ziert ebenfalls ein florales Motiv aus einer fast zentrierten stilisierten Blume, die ihrerseits von Blüten und Blütenblättern umgeben ist. Zwar ist keine Marke des Malers oder der Manufaktur vorhanden, dennoch ist eine Herkunft aus Hanau oder Frankfurt, wo man besonders Delfter Vorbilder nachahmte, aufgrund der Verzierungselemente wahrscheinlich. Die vorwiegenden Dekore der Delfter Produkte, die auch in den Hanauer und Frankfurter Manufakturen nachgeahmt wurden, waren asiatisch inspirierte Motive, so genannte Chinoiserien. Weitere Beispiele dafür sind heute ebenfalls im Soester Burghofmuseum ausgestellt.

Material/Technique

Keramik

Measurements

H. 2,7 cm, Rdm. 12,5 cm, Bdm. 5 cm

Literature

  • Walter Melzer, Julia Ricken, Frederik Heinze, Ingo Pfeffer (2020): Was habt ihr denn in Soest gefunden? Ausgewählte Funde von 1990 bis 2020 geben Antwort (Soester Beiträge zur Archäologie 16). Soest
Stadtarchäologie Soest

Object from: Stadtarchäologie Soest

Seit 1990 gibt es in der Stadt Soest eine kommunale Archäologie, die an der Niederbergheimer Straße in der alten Landwirtschaftsschule gegenüber vom...

Contact the institution

[Last update: ]

Usage and citation

The textual information presented here is free for non-commercial usage if the source is named. (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Please name as source not only the internet representation but also the name of the museum.
Rights for the images are shown below the large images (which are accessible by clicking on the smaller images). If nothing different is mentioned there the same regulation as for textual information applies.
Any commercial usage of text or image demands communication with the museum.