Andreas Achenbach war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts der erfolgreichste Landschaftsmaler der Düsseldorfer Malerschule. Prägend für seine künstlerische Entwicklung waren vor allem seine Reisen nach Holland, Russland, Schweden, Norwegen, England, Frankreich und Italien. Sie regten ihn dazu an, seine Motivpalette zu erweitern und Naturerlebnisse in seiner Malerei festzuhalten. In den Niederlanden fand er Gelegenheit, sich intensiver mit der holländischen Landschaftsmalerei zu beschäftigen. Besonders die Werke von Jacob von Ruisdael waren prägend für sein Schaffen. Neben seiner Vorliebe für dramatische Seestücke, malte Achenbach viele Wassermühlen und Fischerszenen.
Die holländische Kanallandschaft von 1866 mit ihrem wolkenverhangenen Himmel zeugt von Achenbachs Englandaufenthalt im Jahr 1857, wo er die Werke Constables und dessen Darstellungen von Wolken studiert hatte. Aber auch die Wasserspiegelungen sind detailgenau und in vorzüglicher malerischer Durcharbeitung wiedergegeben. Das Hauptmotiv - eine kleine am Kanal gelegene Ortschaft mit anlegenden Booten - liegt im Schatten. Das Gemälde wird von dunklem Kolorit geprägt.
Bez. unten links: A. Achenbach 66