Kleiner Flachwebstuhl aus einem Gestell, dass aus mehreren Holzteilen zusammengesetzt ist. An der Vorderseite ist eine vierfüßige Sitzbank montiert.
Zum Weben werden die Kettfäden waagerecht, vom Kettbaum (hintere Rolle) zum Warenbaum (vordere Rolle) gespannt. In der Mitte befinden sich zwei Schäfte, die aus einer oberen und einer unteren Tragschiene bestehen. An den Schäften sind Litzen mit Öffnungen angebracht, durch die die Kettfäden verlaufen. Durch das Betätigen der Trittbretter wird jeweils ein Schaft angehoben und gleichzeitig der Andere gesenkt. In die entstandene Lücke (Fach) wird eine Schütze oder auch Schiffchen mit einer Garnspule geschossen. Der Schussfaden verläuft nun quer zu den Kettfäden. Zwischen den Schäften und dem Warenbaum befindet sich das Weberblatt. Dieses wird wie eine Art Kamm benutzt, wird in Richtung Warenbaum geschoben und presst damit die Schussfäden dicht aneinander.
In der Warsteiner Klinik wurde der Webstuhl im Rahmen der Arbeitstherapie verwendet. Die Weberei, welche überwiegend für den eigenen Bedarf Wäsche und Handtücher herstellte, hatte vor allem während des Krieges und bis zur Währungsreform große wirtschaftliche Bedeutung für die Anstalt.
[SB]