alter Clarenberg, neuer Clarenberg, Kolonie Felicitas, Sommerberg-Winterberg waren Werksiedlungen des Hörder Hüttenwerks
Hörder Kolonien
1851 ließ die Hermannhütte für ihre Arbeiter die ersten acht Häuser der Kolonie Felicitas. In unmittelbarer Nähe entstand gleichzeitig das Hochofenwerks, dessen erster Ofen im Februar 1854 angeblasen wurde. Zwischen 1888 und 1899 kamen weitere Häuser hinzu. Es waren nüchterne Ziegelsteinhäuer mit Stallungen an den Giebelwänden und Gärten um. Im zweiten Weltkrieg wurden die Häuser stark beschädigt. Die Mieter machten in Selbsthilfe wiederbewohnbar. Erst durch den Platzbedarfs des Werks wurden die Häuser ab 1977 nach und nach abgrissen. Die Bewohner wehrten sich vergebens.
Dieses Bild eines unbekannten Künstlers zeigt eine typische Szene nach Feierabend in der Kolonie Felicitas in den 60ger Jahren. Die sieben Nachbarn und wahrscheinlich auch Kollegen sitzen auf mitgebrachten Stühlen und spühlen den Dreck vom Hochofen mit einer kühlen Flasche Bier runter. In den Häusern leben jeweils vier Parteien. Jede Partei hat einen kleinen Stall und am Haus einen kleinen Garten, um Gemüse und Obst anzubauen
1882 ließ das Hüttenwerk südlich der Kolonie "Alter Clarenberg" den Neuen Clarenberg errichten. Sie bestand zunächst aus zwei Häuserreihen. 1895 und 1906 kamen die dritte und vierte Reihe hinzu. Am südöstlichen Rand der Siedlung wurden im Feldbrandverfahren die Steine für die Kolonie hergestellt. Es war eine Siedlung im Grünen. Jede Familie hatte ihre eigene Haustür und einen Garten direkt am Haus. Zu jedem Haus gehörte ein Stall, der an die Giebelseite angebaut war. Diese Aquarell hat Sepp Wigger 1965 aus seinem Mansardenfenster in Richtung Süden gemalt. In der Siedlung wohnten auch die Familie Garth und die Familie Brücher. Sepp Wigger entdeckte und förderte das zeichnerische Talent des späteren Heimatforschers Willi Garth.
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