museum-digitalwestfalen
STRG + Y
de
Museum des Heimatvereins Hörde Thomasbirne auf der Kulturinsel Phoenixsee

Thomasbirne auf der Kulturinsel Phoenixsee

Der Thomaskonverter, im Volksmund Thomas-Birne, ist ein Überbleibsel aus dem früher auf dem Gelände des heutigen Phoenix-See stehenden Stahlwerks. Die Thomas-Birne steht heute auf der sogenannten "Kultur-Insel" am See.
Der Rat der Stadt Dortmund hat im Jahr 2014 beschlossen, hier auch ein Denkmal für die in Dortmund zwangsarbeitenden Kriegsgefangenen und Deportierten zu errichten.

[ 3 Objekte ]

Der Koloss von Hörde

Nach dem Aus des Hörder Stahlwerks regte der Heimatverein Hörde an, die im Werk als Denkmal aufgestellte Thomasbirne zu erhalten. Mit Hilfe aus der Politik schenkte am Ende die Thyssen Krupp Stahl AG den Konverter dem Heimatverein. Die Aufstellung dieses Kolosses gestaltete sich schwierig. Die Kosten der Umsetzung musste der Heimatverein übernehmen. Die beteiligten Firmen boten dazu Sonderkonditionen an. So wurde der Konverter in der Grünanlage vor der Hörder Burg aufgestellt.

Die letzte Reise der Thomasbirne

Im Jahr 2010 musste die Thomasbirne erneut umziehen. Baumaßnahmen im Bereich der Hörder Burg machte das notwendig. Das Planungsamt der Stadt Dortmund hatte die Idee, den Konverter im See zu versenken. Der Heimatverein konnte einen anderen Standort durchsetzen. Heute steht die Thomasbirne auf der Kulturinsel im Phoenixsee. Ulrike Franke und Michael Loeken haben dazu den Dokumentarfilm "Göttliche Lage" gemacht

Thomasbirne auf der Kulturinsel Phoenix-See

Das erste Roheisen wurde in Hörde, wenige Meter vom jetzigen Standort auf der Kulturinsel im Phoenix-See entfernt, in Puddelöfen zu Rohstahl veredelt. Puddler rührten mit einer Eisenstange von Hand das flüssige Roheisen, um unerwünschte Schadstoffe abzusondern. Ab 1864 erfolgte in Hörde die Veredlung in Bessemer-Konvertern, die wegen ihrer Form "Birnen" genannt wurden. Bei diesem Verfahren wurde Luft durch die Bodensteine der Birne geblasen. Braunroter Rauch verfärbte dabei den Himmel über Hörde. Beim Bessemer-Verfahren konnte ausschließlich aus hochwertigen und teuren Importerzen erzeugtes Roheisen verarbeitet werden. Den Engländern Sidney Thomas und Percy Carlyle Gilchrist gelang es 1877, durch eine besondere Ausmauerung der Thomasbirne und durch Zusatz von Kalk, den unerwünschten Phosphor abzuscheiden. Dieses Verfahren erlaubte den Einsatz preiswerter heimischer Erze. Die phosphorhaltige Schlacke wurde zu "Thomasmehl" zermahlen und als Düngemittel in der Landwirtschaft eingesetzt. Am 22. September 1879 wurde in Hörde, zeitgleich mit Duisburg-Meiderich, die erste Thomasschmelze in Deutschland erblasen. Diese Thomasbirne ist die letzte, die 1954 in der Hörder Kesselschmiede gebaut wurde. Sie war bis zur Schließung des Thomasstahlwerks im Jahre 1964 im Einsatz. Dem Verein zur Förderung der Heimatpflege e.V. Hörde wurde die Thomasbirne von der ThyssenKrupp Stahl AG kostenlos überlassen. Der Verein hatte die Kosten für Transport und Aufstellung zu tragen. Die Birne wiegt 68 Tonnen und ist etwa sieben Meter hoch. Sie wurde am 25.Mai 2002 der Öffentlichkeit als Industiedenkmal übergeben und ist heute ein Ort auf der "route*industriekultur"

[Stand der Information: ]