Kuppafragment; transparentes klares Glas, kleine Blasen; Fuß und Schaft nicht erhalten, konische Kuppaform; Mattschnittdekor: zwischen umlaufenden Blattstäben eine breite Reserve mit der Inschrift „SALUS“, flankiert von je einem Blumenstrauß, neben der Reserve zwei Blattzweige, aus einem Hügel wachsend, über dem Hügel ein Vogel; die Inschrift „SALUS“ steht für Gesundheit und Glück.....Der Glasschnitt ist eine einfache Verzierungstechnik, die mit kleinen Schleifrädchen unterschiedlicher Stärken an dem erkalteten Glas durchgeführt wird. Damit ist das Schneiden auch sehr kleinteiliger Motive möglich. Die geschnittenen Stellen bleiben matt oder können anschließend poliert werden. Geschnitten werden können einfache geometrische und florale Dekore; aufwendiger sind tierische oder figürliche Motive. Sinnhafte Sprüche waren ebenfalls beliebt. Die dünnwandigen Gläser à la façon de Venise waren für den Glasschnitt nicht geeignet. Erst nachdem in Böhmen um 1675 ein dickwandigeres und glänzendes Kreideglas erfunden wurde, konnte sich neben dem Glasschliff auch diese Dekortechnik entfalten und setzte sich im letzten Viertel des 17. Jahrhunderts langsam durch. Häufig wurden beide Techniken miteinander kombiniert. Glasschneider arbeiteten in den Glashütten oder bezogen Gläser von dort und schnitten sie nach den Wünschen der Kunden auf eigene Rechnung.