Vorderseite.-----.Die Flasche aus Weißglas zeigt ein festlich gekleidetes Hochzeitspaar. Unter einer Tulpe als Symbol für die Liebe steht die Jahreszahl 1801. Auf der Rückseite: „Es lebe Caspar Henderich Höffinghoff. Gott im Herzen, die Liebste im Arm, vertreibt viel Schmerzen und hält fein warm. Proost mein Schatz“. Glasflaschen, aus denen Schnaps gereicht wurde, waren im 18. Jahrhundert beliebte Hochzeitsgaben. Ihre Hauptverbreitung liegt in Westfalen und im Bergischen Land. Vermutlich wurde sie in der Glashütte der Familie Toscana in Hörde hergestellt. Caspar Heinrich Höffinghoff (*1773, †1831) aus der Bauernschaft Haspe war seit dem 5. Oktober 1801 mit Regina Katharina Elisabeth Vernoh (*1776, †1862) aus Wehringhausen vermählt. Als Reidemeister betrieb Höffinghoff an der Enneperstraße mehrere Sensenhämmer...Die Glasflasche befand sich bis 1939 im Eigentum der in Aachen geborenen Cläre Mayerbach (*1878, gest. 1943). Sie war die Witwe von Erwin Bachrach (*1867, gest. 1934). Seit 1850 besaß die jüdische Familie in der oberen Mittelstraße ein über Hagens Stadtgrenzen hinaus bekanntes Fachgeschäft für Porzellan, Glaswaren und Kunstgewerbe. Erwin hatte die vom Vater Moritz Bachrach angelegte Sammlung von historischen Gläsern und Porzellan erweitert. Nach dem Tod Erwin Bachrachs führte sein Sohn Hans das Geschäft noch drei Jahre weiter. Durch die „Arisierung“ 1937 erhielt das Glas- und Porzellangeschäft Robert Berns den Traditionsbetrieb mitsamt Einrichtung und Lagerbeständen. In diesem Jahr flüchtete Hans Bachrach mit seiner Ehefrau Stephanie, geb. Friedemann, und Tochter Thea vor dem NS-Terror nach Johannesburg in Südafrika, wo er 1955 verstarb. Die Tochter kehrte 1960 in die Bundesrepublik zurück...In der Pogromnacht am 9./10. November 1938 wurde die im Geschäftshaus gelegene Wohnung von Cläre Bachrach geplündert. Tags darauf erschienen Museumsdirektor Dr. Gerhard Brüns und Oberbürgermeister Heinrich Vetter. Unter den nich