Ralf Breer.-----.Die Figur des hl. Jakobus ist in flachem Relief gearbeitet. Jakobus steht mit beiden Füßen und den Schultern frontal zum Betrachter. Sein zur rechten Schulter gewandter Kopf und die sich in die gleiche Richtung bewegenden Arme zeigen aber deutlich, dass der Heilige seine Aufmerksamkeit nicht dem Betrachter, sondern einer heute unbekannten Szene, bzw. „Person“ schenkte. Naheliegend ist, dass die Figur des hl. Jakobus, zusammen mit weiteren, symmetrisch angebrachten Relieffiguren, das Zentrum eines spätgotischen Altarretabels flankierte. Jakobus d. Ä. war der Bruder des hl. Johannes Ev. und gehörte zu den zwölf Jüngern Christi. Demzufolge ist es möglich, dass weitere Apostelfiguren ihm in der ursprünglichen Aufstellung zur Seite standen.....Gewandmode und den Faltenstil sprechen für die zeitliche Einordnung der Holzskulptur in die späten Jahre des 15. Jahrhunderts. Der Heilige trägt ein bis an seine Fußknöchel reichendes, einfaches Tunikagewand, das in der Hüfte gegürtet ist und zahlreiche vertikale Falten bildet, die nach oben und unten ausstrahlen. Unter dem langen Bart schaut der Halskragen nur wenig hervor. Der umhanggleiche Mantel ist über die rechte Schulter gelegt und über dem Arm in mehrere Falten gerafft. Die linke Hand des Heiligen drückt das andere Ende des Mantels in Hüfthöhe an den Körper, so dass sich über dem linken Bein kleine, durch Faltenbrücke bestimmte Schüsseln bilden. Fährt man die Linie des Mantelsaums nach, bildet sich ein Halbbogen, der die nach rechts ausgerichtete Bewegung Figur unterstreicht...Die Schuhe haben eine dem Fuß angepasste Form und noch nicht die um 1500 in Mode kommende breite Form des Kuhmausschuhs. Die Kopfbedeckung, mit der den Heiligen ausweisenden Jakobsmuschel, zeigt einen im Spätmittelalter typischen Pilgerhut mit vorn hochgeschlagener Krempe und Nackenschirm. Seit dem 15. Jahrhundert kommt die Darstellung der Pilgertasche in Gebrauch, die gewöhnlich an einem Riemen befest