Ral Breer.-----.Die Emlinghauser Skulptur ist erstmals von Albert Ludorff 1901 fotografiert und in der Publikation zu den Bau- und Kunstdenkmälern des Kreises Olpe vorgestellt worden. Ludorff bezeichnete die Skulptur als Leuchterfigur, und das historische Foto zeigt auch einen bartlosen Mann in geistlicher Gewandung ohne die später zugefügte linke Hand mit Buch und Steinen Attributen, die zu der Identifizierung als hl. Stephanus führten. Auch der Gegenstand, den die Figur einst mit der linken Hand trug, ist verloren. Dieser wurde mit dem Mantelsaum umgriffen gehalten. Häufig ist dies eine Geste, welche die Würdigkeit des Objektes verdeutlicht und wird oft bei der Heiligen Schrift oder dem Kelch angewandt. Mitunter wird der hoch geraffte Mantelsaum aber auch als gestalterisches Mittel eingesetzt, um ein bewegtes Faltenspiel in der Gewandung entwickeln zu können. So ist dieses Motiv bei einem um 1470 bis 1480 gearbeiteten Leuchterengel des Schnütgen-Museums in Köln116 zu verstehen, der einen Kerzenständer hält. Aber auch die Henrick van Holt zugeschriebene, um 1530 bis 1540 entstandene Stephanus-Figur im Pfarrhaus von St. Stephan in Kessel trägt die Steine mit dem Mantelsaum. Die Gewandung der Emlinghauser Holzfigur als Diakon ist charakteristisch für die Darstellung des hl. Stephanus, ist aber ebenso bei Leuchterfiguren zu finden, die meist Engel sind. Die liturgische Gewandung des Diakons besteht aus dem tunikaähnlichen Untergewand, der Albe, die hier weit über den Boden fällt und in ihrer Form impraktikabel wirkt und vielleicht ein Hinweis auf die himmlische Sphäre des Dargestellten ist. Weitere Teile des Gewands sind das dem um den Hals gelegte, rechteckigen Schultertuch, das Amikt, und das über dem linken Arm getragen Manipel. Dieses weist als liturgisches lnsignium Bischöfe, Priester, Diakone und Subdiakone in besonderer Form aus. Über der Albe wird die mit weiten Ärmeln gearbeitete Dalmatik getragen, die durch Fransen und mit Blumen ver