Der Bischof sitzt frontal zum Betrachter auf einer Thronbank und hält die rechte Hand mit dem Segensgestus erhoben. Mit der Linken hielt er den Bischofsstab, der heute verloren ist. Gekleidet ist der Geistliche in der typischen Bischofstracht mit Albe, Dalmatik und Kasel, über welcher die kragenförmige Parura liegt. Die langen glatten Bänder der Mitra reichen bis auf den Rücken hinab...In seinem gesamten Erscheinungsbild hat die im Südsauerlandmuseum ausgestellte Bischofsfigur große Ähnlichkeit mit dem um 1330-1340 entstandenen thronenden Bischof des Schnütgen-Museums Köln und dem etwa zur gleichen Zeit gefertigten Bischof der Kirche St. Ursula in Köln. Die Gewandfaltengestaltung der einst in Olpe verehrten Skulptur gibt Rückschlüsse auf ihre Entstehungszeit, die wohl etwas später als die Kölner Figuren anzusetzen ist. Wie bei den Kölner Figuren ist auch hier der am Oberkörper eng anliegende Stoff auffällig, der wenige, sehr flache Schüsselfalten ausbildet. Diese sind jedoch wulstiger und nicht so scharfkantig ausgeformt. Den Beinbereich der Olper Bischofsfigur prägen vor allem die beiden großen Zugfalten, die sich, röhrenförmig gestaltet, in weichem Schwung diagonal bis zum Boden erstrecken. Markant ist weiterhin der über dem rechten Bein eingeschlagene Stoff, der sich in eine v-förmige Gewandfalte zwischen den Knien entwickelt – ein Motiv, das auch bei der Figur des Schnütgen-Museums zu sehen ist. ..Auffällige, röhrenähnliche Zugfalten und ebenso wulstig ausgearbeitete kleine Schüsselfalten bestimmen auch die Gewandgestaltung der Figuren am Grabmal des Mainzer Erzbischofs Gerlach von Nassau (gest.1371) im Kloster Eberbach im Rheingau, ebenso wie die der um 1360-1370 am Mittelrhein entstandene Muttergottes des Hessischen Landesmuseums Darmstadt. Sie scheinen der Olper Figur stilistisch näher zu stehen als die älteren Kölner Figuren. ....Bei der Frage des Entstehungsgebietes der hier vorgestellten Bischofsfigur sind die vom Mittelr