Ralf Breer.-----.Das Südsauerlandmuseum erwarb 1972 die spätgotische Holzskulptur einer Madonna mit Kind aus Privatbesitz. Zuvor war die Figur in der kleinen Kapelle der Familie Heuel in Eichhagen aufgestellt...Die recht frontal aufgefasste Figur der Madonna steht in Schrittstellung auf einem sechseckigen Sockel und trägt das Christuskind in ihren Armen. Ihr rechtes Bein verschwindet als Standbein unter den Gewandfalten des weiten Kleides. Das linke Spielbein drückt sich leicht durch den etwas hochgerafften Rock hervor, unter dem der Fuß hervorschaut. Die linear zugespitzten, tütenförmigen Schüsselfalten, die sich durch den links hochgerafften Stoff bilden, strukturieren nicht nur den weiten Stoff des ungegürteten Kleides, sondern bilden gleichsam einen optischen Halt für das darüber in den Armen der Mutter liegende, unbekleidete Kind. Rechts und links werden die spitz brechenden Gewandfalten durch die lang herabhängenden Säume des Mantels der Gottesmutter gerahmt. Der Körper Mariens bildet einen sanften S-Schwung, wobei der Kopf dem noch mal entgegenwirkt und den Blickkontakt zum Kind hält. Das gerundete, hochovale Gesicht der Gottesmutter wird von sorgsam gewellten Haaren gerahmt. Die Gesichtszüge sind dabei ruhig und in sich versunken. Der Körper des Kindes bildet ein Gegengewicht zur Haltung der Mutter und ist in seinem Sentiment ebenfalls recht verhalten.....Kölnische Figuren, wie die 1475 geweihte Maria mit Kind aus der Dominikanerkirche hl. Kreuz in Köln, heute dort in der Pfarrkirche St. Andreas, der eine ganze Gruppe vergleichbarer Figuren anzuschließen ist, zeigen ein der Eichhagener Madonna verwandtes Kompositionsschema. Gewandfaltenbildung, Haarauffassung und der stille, repräsentative Charakter der hier vorgestellten Figurengruppe sprechen für eine zeitliche Einordnung in die letzten Jahre des 15. Jahrhunderts und für eine Entstehung im Kölner Raum.....Sicher schmückte die Madonna mit Kind das Zentrum eines Altares, jedoch deute