Vorderseite.-----.Nach dem Tod des Grafikers und Zeichners Carl Grimm (*1872, †1936) erhielt das Hagener Museum seinen künstlerischen Nachlass. Der aus dem ostpreußischen Memel stammende, als Schlosser ausgebildete Grimm hatte sich 1909 in Hagen niedergelassen. Laut seinen Biografen sei er nach der Militärzeit 1901 in Berlin als Tapeten- und Entwurfszeichner, seit 1905 in Barmen als Glasmaler tätig gewesen. In Hagen arbeitete Grimm als Reklamemaler. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde der damals 42-Jährige in einem kleinen Industriebetrieb für Granaten und Zünder als Werksleiter beschäftigt...1916 erstellte Grimm unter dem Titel „Werktätige Hagener Volksgenossinnen“ eine Serie von Federzeichnungen über den Fraueneinsatz in der Rüstungsindustrie. Zu dieser Serie gehört auch die abgebildete Zeichnung. Zahlreiche seiner zwischen 1916 und 1921 entstandenen Werke illustrieren das triste Alltagsleben und die Not der Bevölkerung an der „Heimatfront“ und in der Nachkriegszeit. So skizzierte Grimm 1921 mit wenigen Strichen eine verhärmte Frau inmitten ihrer desolaten Wohnung...Die Mobilisierung von Arbeitskräften für die Rüstungsindustrie entwickelte sich im Ersten Weltkrieg zu einer umfassenden Maßnahme. Durch das Hilfsdienstgesetz 1916 wurde auch die Beschäftigung von weiblichen Arbeitskräften in der Rüstungsindustrie die Regel. Unter Beteiligung der Frauenvereine bildete sich Anfang 1917 ein Nationaler Ausschuss für Frauenarbeit im Kriege. Hagen erhielt Anfang 1917 eine Frauenarbeitsnebenstelle. Sie koordinierte im Stadt- und Landkreis die Betreuung und den Arbeitseinsatz...Ab 1925 war Carl Grimm als Zeichner und Karikaturist für das Westfälische Tageblatt in Hagen tätig. Dort entfaltete er eine umfangreiche Aktivität. Auf einer mit „Die Welt zum Lachen“ betitelten samstäglichen Sonderseite präsentierten die Zeichnungen Alltägliches und politische Ereignisse. Der Chefredakteur Josef Thiebes gehörte der rechtsgerichteten Deu