Dortmund hat eine jahrhundertealte Brautradition. Schriftlich nachgewiesen werden kann sie für das Jahr 1293. König Adolf von Nassau verlieh der freien Reichsstadt am 22. August des Jahres das Recht, Bier mit Gewürz, das sogenannte Grutbier zu brauen.
Der Industrialisierungsprozess im Dortmunder Braugewerbe setzte schließlich um die Mitte des 19. Jahrhunderts ein. Die zunehmende Nachfrage nach Bier zog die Erweiterung bestehender kleinerer Brauereien und die Neugründung von Großbrauereien nach sich. Mit der Dortmunder Union-Brauerei (DUB) entstand 1873 eine der ersten Brauereiaktiengesellschaften.
Der hölzerne Bierkasten mit 25 Fächern stammt aus einer Zeit, in der die Union-Brauerei eine der größten Brauereien in Europa war. Ihr Bier machte Dortmund in aller Welt bekannt. Der DUB gelang es 1956 als erste deutsche Brauerei nach dem Zweiten Weltkrieg mehr als eine Millionen Hektoliter Bier in einem Geschäftsjahr zu brauen. Als Kohle und Stahl für das Ruhrgebiet an Bedeutung verloren, verblasste auch der Ruf der Bierstadt Dortmund. Heute befinden sich beinahe alle Brauereien der Stadt in den Händen internationaler Bierkonzerne.
Das ehemalige Gär- und Lagerhochhaus der Dortmunder Union-Brauerei, bekannt als „Dortmunder U“, ist heute als Zentrum für Kunst und Kreativität ein Wahrzeichen der Stadt.
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