Objekt: handschriftliches Gebetbuchfragment
Inhalt: Johannes 1,6-13
Sprache: deutsch (Kölner Raum)
Material: Pergament
Datierung: 14./15. Jh.
Die Handschrift ist auf der Vorder- und Rückseite mit schöner Schrift in deutscher Sprache in zwei Kolumnen beschrieben. Schwach zu erkennen sind die Linien, die angeben, wo die Zeilen geschrieben werden sollen. Auf der Vorderseite findet sich der Beginn des Salve Regina (linke Kolumne) und der Beginn des Johannesevangeliums (rechte Kolumne). Auf der Rückseite befindet sich die Textstelle Johannes 1,6-13. Es handelt sich um den ältesten Nachweis der deutschen handschriftlichen Bibel, die das Bibelmuseum Münster besitzt.
Das Salve Regina ist ein Gesang, der an die Gottesmutter Maria gerichtet ist. Auf dem Fragment ist in roter Schrift einleitend das Salve Regina angekündigt. Darunter ist eine rote Initiale, die Punkte sind ebenfalls in rot gesetzt sowie Striche in den Großbuchstaben an Satzanfängen.
Zu Beginn steht:
Gegroit süs tu conickynne der barmhertzicheit
(Gegrüßt seist du, Königin der Barmherzigkeit).
In der rechten Kolumne ist der Anfang des Johannesevangeliums zu lesen. Auch hier ist in rot wieder eine Einleitung wiedergegeben, die große Initiale ist hier blau gemalt. Auch die Punkte und ersten Buchstaben am Anfang eines Satzes sind rot gehalten.
Hier ist zu lesen:
In dem anbeghynt was dat wort. Und dat wort was by goede.
(Im Anbeginn war das Wort. Und das Wort war bei Gott.)
Das Fragment einer deutschen Handschrift wurde aus einem Einband geborgen, in dem es wohl zur Stabilisierung sekundär verwendet wurde.
Das Fragment konnte 2021 u. a. durch Spenden der Besucher und Besucherinnen des Bibelmuseums angeschafft werden.
de