Das Pastellbild „Transport einer glühenden Bramme zum Walzwerk“ von Hermann Heijenbrock schildert die schwere körperliche Arbeit in einem Eisenwerk. Trotz seiner impressionistischen Kunstauffassung, die den momentanen Eindruck festhält, sind in diesem Bild realitätsnahe Beobachtungen der Arbeitsabläufe vom Einschmelzen des Eisens bis zur Weiterverarbeitung im Walzwerk beschrieben. Die Fabrikszene ist in eine diffuse Atmosphäre getaucht. Nur ein spärlicher Lichtstrahl fällt rechts oben im Bild durch die angedeuteten Fensteröffnungen in die von Dampf und Qualm erfüllte Halle. Die leuchtend rot-orange-glühenden Eisenblöcke (Brammen) sowie eine Öffnung am Walzengerüst strahlen gleißend aus dem Dunkel hervor. Links vorne im Bild sind Arbeiter mit den heißen Eisenbrammen in der Nähe des Walzengerüstes nur schemenhaft erkennbar. In der rechten Hälfte des Bildes schwebt bedrohlich an einer Greifzange hängend eine weitere hell glühende Bramme über den Arbeitern. In diesem Bereich der Halle werden die Eisenbrocken mit Hilfe eines großen Magneten in einen Schmelzofen befördert. Im Vordergrund sind Teile der Eisengießerei mit Formkasten und Formsand zu erkennen. Hier werden die Brammen gegossen.
(Autor: Hubert Köhler)