Reklamekarten mit Zeppelin-Motiv für Keros-Licht der Hugo Schneider Aktiengesellschaft, Leipzig (HASAG)
Die Kerten bewerben das Keros-Licht der Firma und wurden auf Zeppelin-Ansichtskarten mit Motiven aus der Zeit um 1908/09 als Anschriftenseitiger Zudruck im Textfeld (links) ausgeführt. Neben verschiedenen Motiven, teils auch mit Parseval- und sonstigen Motiven, gibt es eine große Bandbreite an Textvarianten. Diese spiegeln immer die Anzahl der verkauften bzw. eingesetzten resp. im Betrieb befindlichen Keros-Lampen, beispielsweise an Bahnhöfen oder in Sporthallen, wieder.
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Die spätere Hugo Schneider Aktiengesellschaft, Leipzig (HASAG) wurde 1863 als Lampenfabrik Haeckel & Schneider in Reudnitz (ab 1889 Stadtteil von Leipzig) als kleiner Handwerksbetrieb gegründet und wuchs bis 1880 zu einem mittelständischen Industriebetrieb heran. Hugo Schneider trat 1871 zunächst als Teilhaber ein und übernahm 1899 den Betrieb und wandelte ihn zur Metallwarenfabrik 'Hugo Schneider Aktiengesellschaft' (HASAG) um.
Wie in nahezu alle Unternehmen der Metallverarbeitung wurden im Ersten Weltkrieg von Zivil- auf Rüstungsproduktion umgestellt. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden die Reichswehr bzw. die Wehrmacht zu Großabnehmern und die HASAG zu einem der größten Rüstungskonzerne im Deutschen Reich. Die HASAG war mit dem KZ-Außenlager HASAG Leipzig aktiv an der Zwangsarbeit und der „Vernichtung durch Arbeit“ an den Verbrechen des NS-Regimes beteiligt.
Mit der sich bereits deutlich abzeichnenden bevorstehenden Niederlage wurde die HASAG 1944 mit der Sondervollmacht „Hochlauf Panzerfaust“ durch Rüstungsminister Albert Speer beauftragt und avancierte dadurch zum alleinigen Hersteller dieser Waffe.
Nach dem Krieg wurde das Unternehmen durch die Alliierten demontiert und 1947 aufgelöst.