Der portugiesische Nationaldichter Luis Vaz de Camões (1524/25 - 1579/80) sitzt - den Kopf auf die rechte Hand gestützt - an seinem Schreibtisch. Seine linke Hand ruht auf dem Haupt des neben ihm knienden zerlumpten schwarzen Bettlers. Das Interieur zeugt vom wechselhaften Leben des alten und verarmten Camões, als Soldat, Haudegen und Dichter. An der Wand hängen ein Kruzifix, ein Degen und ein Porträt des portugiesischen Königs Sebastian I. († 1578), dem Camões’ Hauptwerk "Die Lusiaden" gewidmet ist.
Aufgrund seines Lebenswandels und nach der Übersetzung der Lusiaden durch Friedrich Schlegel wurde Camões im 19. Jahrhundert als ein Vorläufer der Romantiker angesehen. Das ist gewiss auch der Grund, warum von Oer dieses Bildsujet für das 1850 entstandene Gemälde wählte.