Langer Schlüssel aus Metall. Er besitzt eine ovale Reide und einen gezahnten Bart. Der Schlüssel hängt an einer Gliederkette, die wiederum an einem rechteckigen Holzblock befestigt ist. Dessen Seitenflächen wurden nachträglich mit roter, blauer, gelber, grüner und brauner Farbe bemalt. Die Befestigung an einen Holzblock erschwerte die Entwendung des Schlüssels, der dadurch nicht mehr einfach in die Tasche gesteckt werden konnte. Vermutlich wurde er vom Pflege- oder Wärterpersonal der Psychiatrie in Warstein benutzt.
Möglicherweise handelte es sich um einen Abteilungsschlüssel für die Türen der Korridore oder der Zimmer der Patienten. Aufgrund seiner Größe wurde der noch bis in die 1990er Jahre verwendete Schlüssel vom Anstaltspersonal als „Knochen“ bezeichnet.
Schlüssel sind ein Symbol für das Machtgefälle zwischen den Pflegekräften und den Patienten. Sie ermöglichten es Räume zu öffnen und zu schließen, Beschränkungen durchzusetzen und Zutritt zu gewähren. Schlüssel regelten dadurch den Alltag vieler Patienten. Je kränker oder gefährlicher die Patienten galten, desto geschlossener und eingeschränkter war ihr Zugang zu Räumen und Aktivitäten. Schlüssel erhöhten die Machtposition von Pflegern und Ärzten, da sie die einzigen waren, die diese tragen und benutzen durften.
[ES]