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Stuhl aus dem Arbeitszimmer Ludwig von Vincke

Stadtmuseum Hagen [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum [2017/85]
Stuhl aus dem Arbeitszimmer Ludwig von Vincke (Stadtmuseum Hagen RR-R)
Provenance/Rights: Stadtmuseum Hagen / Heike Wippermann (RR-R)
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Description

1939 überließ Gerhard Freiherr von Vincke auf dem Familiensitz Ostenwalde bei Melle der Stadt Hagen mehrere Möbel und Ausstattungsstücke als Schenkung. Das dem Hagener Museum überlassene Mobiliar stammte aus dem Arbeitszimmer Ludwig von Vinckes (*1774, †1844) im Stadtschloss zu Münster. Ein anderer Teil gehörte zur Einrichtung des Adelssitzes Haus Busch in Hagen. Aus Luftschutzgründen wurden sie 1943/44 in die Volksschule des sauerländischen Oberhenneborn bei Meschede verlagert. Im Herbst 1945 kehrte ein Teil nicht mehr zurück nach Hagen.
Am 2. Dezember 1939, dem 95. Todestag Ludwig von Vinckes, wurde im städtischen „Haus der Heimat – Sauerländisches Friedrich Harkort-Museum“ das Vincke-Gedächtnis-Zimmer eröffnet. Vincke hielt sich seit November 1813 als Zivilgouverneur für das Gebiet zwischen Rhein und Weser in Münster auf. Seit Herbst 1814 war das Stadtschloss der Wohnsitz für seine Familie. Im Mai 1815 wurde er zum ersten Oberpräsidenten der neu gebildeten Provinz Westfalen ernannt.
Vinckes Arbeitszimmer im Stadtschloss in Münster ist auf dem um 1845 nach einer Vorlage von Georg Friedrich Reichmann entstandenen Stahlstich von Hermann Sagert festgehalten. Im Hagener Gedächtniszimmer wurde die überlieferte frühere Einrichtung des Arbeitszimmers gezeigt. Auch andere zeitgenössische Objekte aus dem frühen 19. Jahrhundert gehörten zur musealen Präsentation. Ein Teil der Ausstellungsstücke stammte aus jüdischen Sammlungen in Hagen. Von der früheren Einrichtung des Gedächtniszimmers sind heute nur noch drei der ursprünglich sechs Stühle, der Klapptisch, Bilder und andere Objekte vorhanden.
Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau Eleonore 1826 und im folgenden Jahr seines Schwiegervaters Friedrich von Syberg erbte Ludwig von Vincke den Adelssitz Haus Busch bei Boele. Er diente der Familie als Wohnsitz, später war es ein Pachtgut. Ab 1924 wurde Haus Busch für drei Jahre vom Freikorps- und SA-Führer Franz Pfeffer von Salomon bewirtschaftet. Er empfing hier führende Nationalsozialisten wie Rudolf Heß, Karl Kaufmann und Joseph Goebbels. Im Juni 1926 war Adolf Hitler bei seinem ersten Besuch in Westdeutschland für eine Woche zu Gast. Nach der Ernennung Pfeffers zum Obersten SA-Führer in München im November 1926 erwarb die Stadt Hagen im darauffolgenden Jahr den Adelssitz. Ein Foto von Hitler auf der Freitreppe des Adelssitzes Haus Busch erinnerte im Vincke-Zimmer an seinen Besuch.

Ralf Blank

Quellen: StadtA Hagen, Best. Hagen 1, Nr. 9034, 9084

Material/Technique

Mahagonie & Stoff / furniert & gepolstert

Measurements

H 83 cm; B 52 cm; T 45 cm

Literature

  • Behr, Hans-Joachim; Kloosterhuis, Jürgen (Hrsg.) (1994): Ludwig Freiherr Vincke. Ein westfälisches Profil zwischen Reform und Restauration in Preußen (Veröffentlichungen des Vereins für Geschichte und Altertumskurnde Westfalens, Abteilung Münster). Münster
  • Blank, Ralf; Freiesleben, Dietmar (Hrsg.) (2017): [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum. Essen, S. 202f
  • Blank, Ralf; Marra, Stephanie (2009): ‚Helden der Heimat’. Aspekte der bürgerlichen Gedenkkultur in der Grafschaft Mark im 19. und 20. Jahrhundert; in: Eckhard Trox, Ralf Meindl: Preußen - Aufbruch in den Westen. Geschichte und Erinnern - die Grafschaft Mark zwischen 1609 und 2009 S. 185-200. Lüdenscheid
Stadtmuseum Hagen

Object from: Stadtmuseum Hagen

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