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Nahverkehrsmuseum Dortmund Straßenbahnfahrzeuge am Nahverkehrsmuseum Dortmund

Straßenbahnfahrzeuge am Nahverkehrsmuseum Dortmund

In dieser Gruppe sind alle Straßenbahnfahrzeuge am Nahverkehrsmuseum Doprtmund zusammengefasst.

[ 20 Objekte ]

2-Achs-Beiwagen Nr. 598

Bei diesem Beiwagen handelt es sich um ein Fahrzeug der Serie 582 – 604, ab Bj, 1921. Diese wiederum gehört zu einer großen Gruppe gleichartiger Beiwagen, die zwischen 1913 – 1927 von verschiedenen Herstellern beschafft wurden. Beiwagen Nr. 598 wurde bei der Waggonfabrik Uerdingen gebaut, hat 22 Sitz- und 40, bzw. ab 1.1.60 63 Stehplätze. Beiwagen dieses Typs waren bis 1968 im Einsatz. BEiwagen 598 wurde 1966 an Herrn Walter Knupe verkauft. Dieser hat ihn für den (Batterie-)Betrieb auf Eisenbahnstrecken mit seinem 2-Achs-Triebwagen Nr. 173 (s.dort) umgerüstet. Im Januar 1976 erhielt er seine Auslieferungslackierung zurück. Zum Nahverkehrsmuseum Dortmund kam er 2012.

2-Achs-Triebwagen Nr. 217

Das Fahrzeug entstammt der Serie 200 – 242, Bj, 1923 – 27 und wurde 1925 von der Waggonfabrik Uerdingen gebaut. Es handelt sich um einen Zweiachser mit Druckluft-Einlassbremse in Holzaufbau auf Stahl-Fahrwerk und 2×48 KW Leistung. Bis 1966 wurden alle anderen Fahrzuege der Serie verschrottet, außer den Wagen 239 und 217. Wagen 239 wurde von Herrn Walter Knupe gekauft untergestellt, allerdings von Vandalen zerstört und 1968 im Rahmen einer Feuerwehr-Übung verbrannt. Triebwagen Nr. 217 wurde 1961 in den Arbeitstriebwagen Nr. 996 umgebaut, hat dabei das Fahrgestell von TW 229 bekommen und wurde so bis Jan 1971 eingesetzt. Nach einem leichten Unfall wurde er abgestellt. Für die Eröffnungsfahrten der neuen Schnellstraßenbahnstrecke nach Grevel am 16.Mai 1976 wurde er ab 12/75 restauriert. Seitdem wurde er nur sehr selten als Oldtimerwagen eingesetzt.

Lenkdreiachser-Triebwagen Nr. 279

Der Lenkdreiachser Nr. 279 vom Typ Aufbauwagen wurde 1949/50 von Westwaggon in Köln 1949/50 gebaut, er verfügt über 22 Sitz- und 55 Stehplätze, 2×60 KW, Druckluft-Bremsanlage. Um das Quietschen in den Kurven zu vermeiden hat Westwaggon aus der Schweiz das Patent übernommen, mittels seitenverschiebbarer Mittelachse die beiden Antriebsachsen in Fahrtrichtung zu lenken. Dadurch und durch seine Scheibenbremsen haben die Wagen eine große Laufruhe. Allerdings wird bei Kurvenfahrten das Gewicht des Wagens auf die Lenkachse verlagert, um Entgleisungen zu vermeiden. Dadurch und durch die geringer KW-Leistung gab es Probleme bei engen Kurven in der Steigung, d.h. die TW blieben bei ungünstiger Witterung als Drei-Wagen-Zug öfter liegen. Dieser Umstand und die teurere Unterhaltung der Fahrgestelle führten dazu, dass die Lenkdreiachser die ersten Stahlwagen waren, die Ende der 60ger Jahre ausgemustert wurden – bis auf Wagen Nr. 279. Es ist in die Denkmalliste der Stadt Dortmund als mobiles, technisches Denkmal eingetragen und war bis 2008 das meist genutzte Fahrzueg bei den Oldtimerbahn-Fahrten. Zudem ist es das letzte Straßenbahn-Fahrzeug, dass oberirdisch die Dortmunder Innenstadt verlassen hat.

2-Achs-Beiwagen 510

Der Sommer-Beiwagen 510 ist auf das Fahrgestell eines Sprengwagens aufgebaut, welcher 1906 für die östliche Landkreisbahn Körne – Wickede – Unna geliefert wurde. Als selbst fahrender Triebwagen sollte dieser ursprünglich die Staubentwicklung der Straßenbahn binden. Nach Aufgabe dieses Dienstes wurde er als Unkraut-Vertilgungs-Beiwagen 911 genutzt bis 1973. Zur Eröffnung der Schnellstraßenbahnstrecke nach Grevel am 16.5.1976 wurde die jetzige Fahrgastkabine in Anlehnung an die Sommerbeiwagenserie Nrn. 500 - 509 aus dem Jahr 1899 gefertigt. Beiwagen Nr. 510 hat 18 Sitzplätze. Im Jahr 1987 bekam er seitliche Plexiglasscheiben, um ihn weiterhin im Fahrgastbetrieb einsetzen zu können. Seine Strecken-Höchstgeschwindigkeit beträgt 30 km/h. Mit diesem Fahrzeug wird auch gelegentlich Pferdebahn-Betrieb aus den Anfängen der Straßenbahnzeit in Dortmund demonstriert.

2-Achs-Triebwagen Nr. 115

Letzte Serie von „Sommerwagen“ 97 – 121, Bj. 1908 mit offenen Plattformen. Die Tw 112 -121 wurden 1909 aus den Beiwagen Nrn. 400 – 409 umgebaut und verfügten über eine Motorleistung von 2 x 37,5 KW sowie Druckluftbremse. Später erhielten die Triebwagen eine Frontverglasung (den sogenannten Balkon). 1958 wurde der Wagen ausgemustert, von Herrn Walter Knupe gekauft und wieder in den Originalzustand versetzt. Es folgten Fahrten im Liniennetz zu Filmzwecken. TW 115 bildete den Grundstein der Sammlung historischer Straßenbahnfahrzeuge in Dortmund, wurde im Rahmen eines Projekts mit Auszubildenden der Straßenbahn-Hauptwerkstatt in den 1970er-Jahren unter Verwendung modernster Gelenkwagen-Technik rekonstruiert und führte im Jahr 1981 den Korso historischer Straßenbahnen anläßlich "100 Jahre Straßenbahn in Dortmund" an. Durch die Inbetriebnahme des Ost-West-Stadtbahntunnels III in Dortmund und die Erhöhung der Netzspannung von 600 auf 750 Volt konnten ab April 2008 keine Oldtimerfahrzeuge mehr eingesetzt werden. Im April 2012 gelangte das Fahrzeug schließlich mit anderen Oldtimerwagen in die Obhut des Nahverkehrsrnuseums Dortmund.

2-Achs-Triebwagen Nr. 173

Das Fahrzeug entstammt der Serie 152 – 176 und wurde 1918 auf einem Fahrgestell von 1914 bei der Waggonfabrik Uerdingen gebaut. Der Zweiachser hat eine Einlass-Luftbremse, 2×48 KW Leistung, 22 Sitzplätze und (später) 33 Stehplätze. er besteht aus einem stahlbeplanktem hölzernen Aufbau mit einem Stahl-Fahrwerk. Die letzten Triebwagen dieser Serie wurde 1966 ausgemustert, Nummer 173 aber von Herrn Walter Knupe gekauft. Da er damit auf seiner eigenen Anschlußbahn fahren wollte, baute er den Wagen zum Triebfahrzeug nach der Bau- und Betriebsordnung für Anschlußbahnen (BOA) in NRW um und setzte den Wagen zukunftsweisend in den 1970er Jahren bereits im Akku-Betrieb auf den umliegenden Eisenbahnstrecken ein. So hat er ab 1968 etliche Ausflugsfahrten – teils mit Beiwagen Nr. 598 und auch Generator-Beiwagen 710 – zu umliegenden Industriebetrieben, z.B. zur stillgelegten Zeche Scharnhorst unternommen. Nach einer solchen Fahrt brannte das Fahrzeug infolge eines Kurzschlusses beim nächtlichen Laden der Akkus vollständig aus. Der Wagen wurde dann 1991 nach einer begonnenen Restaurierung durch ABM-Kräfte zu den Stadtwerken überstellt, dort aber lediglich abgestellt. Die Arbeiten wurden dann erst – nach Überstellung zum Betriebshof Mooskamp 2008 – im Jahr 2015 beendet. Nun steht der Wagen dort für den Museumsfahrbetrieb zur Verfügung.

2-Achs-Straßenbahnbeiwagen Nr. 675

Das Fahrzeug entstammt der Serie Nrn. 655 – 679, es ist ein Polster-Beiwagen vom Bj. 1930, der bei den Gebr. Schöndorf gebaut wurde. das Fahrzeug hat 22 Sitz-und 70 Stehplätze. Die letzten Beiwagen dieser Serie schieden 1969 aus dem Betrieb aus, bis auf die Nrn. 665, 671, 675 und 677. Diese wurden anlässlich der Gartenschau "Euroflor" 1969 mit einer Blümchen-Lackierung versehen und als E-Wagen, teils auch als Linienfahrzeuge auf der Linie 15 zum Westfalenpark eingesetzt. Nach der Gartenschau wurden sie abgestellt, während 665 und 671 schließlich 1972 verschrottet wurden, wurden die Beiwagen 675 und 677 wieder in Betrieb gesetzt. 1980 wurde Beiwagen Nr. 675 in die Ursprungslackierung umlackiert, dabei erhielt er auch eine Druckluft-Auslassbremse. Seit 2012 Teil des Museums Mooskamp.

2-Achs-Straßenbahnbeiwagen Nr. 677

Das Fahrzeug entstammt der Serie Nrn. 655 – 679, es ist ein Polster-Beiwagen vom Bj. 1930, der bei den Gebr. Schöndorf gebaut wurde. das Fahrzeug hat 22 Sitz-und 70 Stehplätze. Die letzten Beiwagen dieser Serie schieden 1969 aus dem Betrieb aus, bis auf die Nrn. 665, 671, 675 und 677. Diese wurden anlässlich der Gartenschau "Euroflor" 1969 mit einer Blümchen-Lackierung versehen und als E-Wagen, teils auch als Linienfahrzeuge auf der Linie 15 zum Westfalenpark eingesetzt. Nach der Gartenschau wurden sie abgestellt, während 665 und 671 schließlich 1972 verschrottet wurden, wurden die Beiwagen 675 und 677 wieder in Betrieb gesetzt. 1975 wurde Beiwagen Nr. 677 in die Ursprungslackierung umlackiert, dabei erhielt er auch eine Druckluft-Auslassbremse. Seit 2012 ist er am Nahverkehrsmuseum Dortmund.

2-Achs-Straßenbahntriebwagen Nr. 290

Dieser Triebwagen gehört zur Serie Nrn. 281 – 290 der Waggonfabrik H. Fuchs in Heidelberg aus dem Baujahr 1950 vom Typ "unechter Aufbauwagen", da diese vollständig neu gebaut wurden. Die Karosserie lehnt sich an das Erscheinungsbild des Kriegsstraßenbahnwagens (KSW) an. Das Fahrzueg besitzt 22 Sitz- und 55 Stehplätze sowie eine Motorleistung von 2×75 KW und eine Druckluft-Auslaßbremse. Der Wagen Nr. 286 wurde zusammen mit einem passenden Beiwagen 1956 von DSW zum Prototypen eines Gelenk-Triebwagens mit schwebendem Mittelteil (Nr. 291, später Nr. 437) umgebaut. Ab 1967 erfolgte die Umlackierung der Serie in das neue Dortmudner Lackschema braun/beige. Bis Mitte der 70ger Jahre waren die Fahrzeuge im Einsatz, danach folgte bis Anfang 1980 die Ausmusterung und Verschrottung. Triebwagen Nr. 290 wurden im mai 1974 zu Arbeitswagen Nr. 908 umgebaut, behielt aber seine braun/beige Lackierung. Als solcher gelangte er nach seiner Ausmusterung 1996 zur Schwerter Museums-Straßenbahn, von dort 2001 als erstes Straßenbahnfahrzeug an den BEtriebshof mooskamp in Dortmund-Nette, das heutige Nahverkehrsmuseum Dortmund. er ist als "unechter Aufbauwagen" als mobiles technisches Denkmal seit 2005 in die Liste der Stadt Dortmund eingetragen.

8-Achs-Doppelgelenk-Zweirichtungstriebwagen (N8C) Nr. 101 II

In den siebziger Jahren wurde von mehreren Verkehrsbetrieben im Ruhrgebiet ein Fahrzeugtyp entwickelt, der den Übergang von der Straßenbahn zur Stadtbahn mit Tunnelbetrieb möglich machen sollte. Dazu bekam Dortmund 1978/79 zunächst 20 Wagen den Typs N8C von der Düsseldorfer Waggonfabrik. Dabei handelt es sich um einen 8-Achs-Doppelgelenk-Zweirichtungstriebwagen mit elektronischer Choppersteuerung, Tandemantrieb mit zwei Motoren á 150 Kw Leistung und magnetischer Fahrsperre für Tunnelbetrieb. Bis zur Eröffnung des ersten Tunnelabschnitts in Dortmund-Hörde im Jahre 1983 wurden insgesamt 54 Fahrzeuge dieses Typs gekauft. Wegen der größeren Hüllkurve gegenüber dem Vorgängerfahrzeugtyp GT8 konnten sie zuerst nur auf der Linie 5, ab 1980 dann 405 (Hacheney – Mengede) eingesetzt werden. Erst nach weiteren Gleiskurvenanpassungen konnten sie nach und nach auf weiteren Linien fahren. Nach über 30 Jahren waren N8C zuletzt auf den beiden Ost-West-Stadtbahnstrecken der U43 und U44 im Einsatz. Die letzte Fahrt eines N8C war am 22.12.2011. Sieben Wagen der ersten Serie 101 - 120 wurden verschrottet, Wagen Nr. 142 der 2. Serie in den Arbeitstriebwagen Nr. 902 umgebaut, alle übrigen N8C nach Danzig verkauft, dort modernisiert und mit einem Niederflur-Mittelteil ausgerüstet. Unser N8C wurde von der Düsseldorfer Waggonfabrik am 31.5.1979 zunächst als erstes Meterspurfahrzeug mit Choppersteuerung Nr. 1101 nach Essen geliefert – jedoch weitgehend baugleich mit dem ersten Dortmunder N8C Nr. 101, der jedoch bei einem Frontalzusammenstoß im Jahr 1988 so schwere Schäden erlitt, dass er verschrottet wurde. Das Essener Fahrzeug kam Ende 2018 zum Nahverkehrsmuseum Dortmund und wurde mangels Alternative in den Dortmunder N8C Nr. 101 II umgestaltet. Hierzu erhielt es die zeitgenössische Reklame des Originalwagens, sowie eine Innenraumanpassung.

8-Achs-Doppelgelenk-Zweirichtungswagen (GT8) Nr. 13

Wagen Nr. 13 entstammt der letzten Serie dieser von 1959 bis 1974 beschafften Fahrzeugart, die mit insgesamt 91 Exemplaren bis in die 1990er Jahre hinein sehr stadtbildprägend war. Er wurde in 1974 bereits als Einmannwagen für Fahrgastselbstbedienung geliefert, der Wagen bot damals 54 Durofolsitze in Abteilform und 210 Stehplätze. Er verfügt über vier Tatzlagermotoren mit je 64 KW Leistung und Kurbelfahrschalter, eine Druckluft-Bremsanlage als vollwertige Betriebsbremse, sowie druckluftbetriebene Wischer und Außenspiegel. GT8 Nr. 13 wurde am 08.04.2001 letztmalig auf der Straßenbahnlinie 404 eingesetzt und danach zunächst dem Museumswagenbestand der DSW zugeführt. Anfang 2010 jedoch verschenkten DSW ihn an eine Restaurant-Betreibergesellschaft, die ihn im Wagenteil B mit einem Café-Tresen, sowie Tischchen, Musik- und 230-Volt-Anlage ausstattete und in im Mai 2010 schließlich an der ehemaligen Haltestelle Kampstraße mitten in der Dortmunder Innenstadt im Freien auf einem Stück stillgelegter Straßenbahngleise aufstellte. Es sollte über 8 Jahre dauern, bis nach mehreren erfolglosen Versuchen das Cafébahn-Kapitel unter freiem Himmel endete und der Wagen Ende 2018 in das Nahverkehrsmuseum Dortmund überführt wurde. Dort wurde er zunächst optisch in seinen letzten Einsatzzustand mit weiß-roter Lackierung versetzt und kann dank der Einrichtung weiterhin als Museumscafé eingesetzt werden.

8-Achs-Doppelgelenk-Zweirichtungswagen (GT8) Nr. 87 (ex 11)

Wagen Nr. 87 (ex 11) entstammt der 4. Serie dieser von 1959 bis 1974 in fünf Serien beschafften Fahrzeugart, die mit insgesamt 91 Exemplaren bis in die 1990er Jahre hinein sehr stadtbildprägend war. 1959 wurden bereits 41 Fahrzeuge beschafft, allerdings die Wagen 41 bis 60 (1. Serie) von der Hansa-Waggonbau in Bremen in Lizenz gebaut, während die Fahrzeug-Nrn. 61 bis 81 (2. Serie) sowie alle weiteren dann von der Düsseldorfer Waggonfabrik gebaut und geliefert wurden. Im Jahr 1966 folgten die 3. Serie Nrn. 16 – 40, im Jahr 1969 die 4. Serie Nrn. 6 – 15 (ab Ende 1972 jedoch umgenummert in die Wagen Nrn. 82 – 91) und zuletzt im Jahr 1974 die 5. Serie Nrn. 1 – 15 (neu). Während GT8 Nr, 87 in 1969 noch als Schaffnerwagen geliefert wurde, besaß er doch bereits von Beginn an Türdrücker für Fahrgäste. Sein finaler Umbau zum Einmannwagen erfolgte Mitte der 1970er Jahre. Der Wagen bietet 54 Durofolsitze in Abteilform und 210 Stehplätze. Er verfügt über vier Tatzlagermotoren mit je 64 KW Leistung und Kurbelfahrschalter, eine Druckluft-Bremsanlage als vollwertige Betriebsbremse, sowie druckluftbetriebene Wischer und Außenspiegel. GT8 Nr. 87 wurde 1994 lange nach Stillegung der Straßenbahn in Wuppertal dort im Freigelände des ehemaligen Straßenbahndepots Heckinghausen in einer an Wuppertal angelehnten Lackierung unter einem Carport als Konferenzraum aufgestellt, bevor er 2009 in seine Heimatstadt zurückkam. Am Betriebshof Mooskamp wurde er zunächst optisch restauriert, bevor dann 2021 nach 27 Jahren Stillstand mit seiner technischen Hauptuntersuchung begommen wurde.

4-Achs-Einrichtungs-Gelenktriebwagen

Der Druck zur Rationalisierung trieb die Dortmunder Stadtwerke dazu, 1954 aus zwei unechten Aufbau-Straßenbahnwagen (2-Achs-Triebwagen Nr. 286 und 2-Achs-Beiwagen Nr. 715) einen Gelenkwagen mit schwebendem Mittelteil zu bauen, so dass der Beiwagenschaffner eingespart werden konnte. Da sich das Fahrzeug bewährte, bestellte man bei der Hansa-Waggonbau in Bremen zwei Serien solcher 4-Achs-Gelenkwagen (GT4) als Einrichtungswagen mit festem Schaffnerplatz im Beiwagenteil und Fahrgastfluss. Der Wagen 431 stammt aus der zweiten, 1957 gelieferten Serie der Nrn. 17 – 36 (ab 1961 Nrn. 417 - 436) mit 2x 75 KW Motorleistung. Neben der generatorischen Bremse hatten sie auch eine Druckluft-Bremsanlage, 41 Sitz- und 144 Stehplätze. Für diese Einrichtungswagen entstanden dann im gesamten Netz die erforderlichen Wendeschleifen. Die letzten Einsätze im Liniendienst erfolgten 1979, dann erfolgte die Ablösung durch den neue Stadtbahn-Fahrzeugtyp "N8C". Wagen Nr. 431 wurde von Herrn Walter Knupe gekauft und für den Betrieb auf Eisenbahngleisen angepasst. Auf der Westfälischen Almetalbahn zwischen Brilon-Nehden und Büren wurden von 1980 bis 1998 Ausflugsfahrten damit durchgeführt. Statt des Schaffnersitzes gab es eine Toilette, außerdem eine Theke im Mittelteil und Tischchen an den Plätzen. 1984 wurde er in hellelfenbein mit grünem Dach und Zierstreifen umlackiert, so fiel er im Almetal mehr auf. Nach 1998 gelangte der Wagen zum Bahnhofsmuseum Borgentreich im Kreis Höxter als Bahnhofs-Café. 2005 wurde er schließlich zum Betriebshof Mooskamp überführt, restauriert und wieder im Dortmunder braun-beige lackiert. Nach erfolgter Hauptuntersuchung trägt er bis heute die Hauptlast auf der Museumsstrecke des Nahverkehrsmuseums Dortmund.

4-Achs-Großraumtriebwagen Nr. 304

Das aufgrund seiner großen hinteren Einstiegsplattform "Sambawagen" genannte Fahrzeug entstammt der Kleinserie Nrn. 301 – 306. Diese wurde als Einrichtungs-Großraumwagen mit der Front "Hannover" in den Jahren 1953/54 von der Düsseldorfer Waggonfabrik aus Mitteln des Marshallplans für Dortmund gebaut und besaß zahlreiche Neuerungen, darunter 2 Motoren á 100 KW, elektropneumatische Schützensteuerung mit Fußpedalbedienung, sowie 28 Schalensitze in Fahrtrichtung aus Durofol. Die Großraumwagen boten damit dem Fahrgast zwar mehr Komfort und Laufruhe, waren jedoch bei Fahrpersonal und Werkstatt wegen der ungewohnten Steuerung und der damit häufigen Unfallschäden nicht beliebt. Die Triebwagen wurden ab 1958 mit den von Credé in Kassel gefertigten 6 Beiwagen eingesetzt. Wagen Nrn. 303 und 304 wurden auf Kurbelsteuerung und schließlich 1975 noch für schaffnerlosen Betrieb umgebaut, der Rest der Wagen Mitte der 1970er Jahre verschrottet. 1980/81 wurde Wagen Nr. 304 zum Arbeits-Triebwagen Nr. 904 umgebaut. Dabei erhielt er am Heck den Kopf des verschrotteten Wagens Nr. 305 mit einem zweiten Fahrerstand, eine Hochbord-Mitteltür auf der linken Seite und einen Dieselgenerator für fahrleitungslosen Betrieb. So wurde der Wagen beim Stadtbahnbau im Tunnel eingesetzt. Mit einfachen Albertkupplungen und Anschlüssen für Luft- und Steuerleitungen konnten auch Arbeitsloren mitgeführt werden. 1996 wurde das Fahrzeug an die Schwerter Museums-Straßenbahn abgegeben,– nach deren Ende gelangte es im Jahr 2000 zum Hannoverschen Straßenbahnmuseum in Sehnde-Wehmingen. Im Januar 2014 konnte das Nahverkehrsmuseum Mooskamp das Fahrzeug erwerben und in den Personenverkehrszustand der späten 1970er Jahre zurückrestaurieren. Wagen Nr. 304 wartet derzeit auf seine technische Instandsetzung.

2-Achs-Beiwagen Nr. 713

Dieser Beiwagen entstammt wie Beiwagen 712 (s. dort) der Serie Nrn. 700 – 715, es handelt sich um einen unechten Aufbau-Beiwagen von 1950 gebaut bei der Düsseldorfer Waggonfabrik, der über 22 Sitz- und 64 Stehplätze und eine Druckluft-Auslassbremse verfügt. Ab 1967 wurden die Wagen von elfenbein auf das neue Dortmudner Farbschema braun/beige umlackiert. Teilweise erfolgte ab 1968 auch der Einsatz hinter 4-achsigen Einrichtungsgelentriebwagen (GT4) der Serien 411 - 415 und 416 - 437. Bis auf die Beiwagen Nrn. 710, 712 und 713 wurden alle übrigen bis 1979 verschrottet. Beiwagen 713 wurde von Walter Knupe übernommen und zunächst zum Barwagen für Eisenbahnbetrieb im westfälischen Almetal zwischen Büren und Brilon-Nehden mit raumgreifendem Tresen umgebaut. Es folgte der Umbau zum Batterie- und Steuerwagen für den Eisenbahn-Betrieb, gedacht als Energiewagen für eine Straßenbahnfahrt mit GT 8 durch den Kanaltunnel nach England. 2003 gelangte das fahrzueg in den Bestand des Nahverkehrsmuseums Dortmund, wurde dort unter erneutem Einbau der Fahrgastbestuhlung restauriert und wird seitdem als Steuerwagen mit Fahrgastbeförderung im Gespann mit dem GT4 Nr. 431 (siehe dort) eingesetzt.

2-Achs-Triebwagen Nr. 910 - Fahrschulwagen "Hektor"

Dieses Einzelfahrzeug vom Typ "unechter Aufbauwagen" wurde 1957 als letztes Fahrzeug der Waggonfabrik H. Fuchs in Heidelberg als Fahrschulwagen mit zahlreichen Sondereinrichtungen gebaut und in dunklebrauner Lackierung mit elfenbeinfarbenen Zierstreifen unter der Nummer 980 nach Dortmund ausgeliefert. Die beiden Fahrerstände erlaubten zunächst Schulungsfahrten mit einem Vorkriegswagen-Pult mit Handhebel-Luftbremse und einem den neuen Gelenktriebwagen von 1956 entsprechenden Pult mit 24-Volt-Elektrik und pneumatischer Türsteuerung. Zu beiden Pulten gehört ein dahinter erhöht angeordneter Lehrfahrerstand. 2×60 KW Motorleistung ließ den Wagen flott über die Gleise fahren. Im Fahrgastraum war Klassenraum-Bestuhlung mit Tischen für Fahrschüler und Lehrer verbaut, so bot der ehrfürchtig "Hektor" genannte Wagen 18 Personen Sitzplätze. 1969 wurde er zunächst im neuen Dortmunder Lackschema beige/braun lackiert, bevor er im Rahmen einer Hauptuntersuchung 1975 technisch dem nahenden Stadtbahn-Betrieb angepasst wurde. Das Vorkriegswagen-Fahrpult wurde gegen das damals aktuelle Gelenkwagen-Fahrpult getauscht. Zudem erhielt er das Fahrgestell des verschrotteten 4-Achs-Gelenktriebwagen-Prototypen Nr. 437 mit 2×75 KW Leistung und die damals in Frankfurt am Main aktuelle Farbgebung mit beigegrauem Dachkranz, reinorangener Fensterpartie und Bauchbinde in hellelfenbein. Darauf prangte unübersehbar ein grüner Schriftzug "Fahrschule", um Fahrgäste direkt vom Zustiegsversuch abzuhalten. 1983 wurde er schließlich für Arbeitswageneinsätze umgebaut mit Luft- und Steuerleitungen an den Stirnseiten. Mit seiner neuen Wagennummer 910 blieb er bis 1997 in Dienst. Danach wurde "Hektor" 7 Jahre bei DSW abgestellt und gelangte 2004 schließlich betriebsfähig in den Bestand des Nahverkehrsmuseums Dortmund.

2-Achs-Triebwagen Nr. 252

Es handelt sich um einen Vertreter der Fahrzeugserie Nrn. 243 – 267 , der 1930 von den Gebrüdern Schöndorf in Düsseldorf gebaute Triebwagen ist mit Druckluft-Einlassbremse als Holzaufbau auf Stahl-Fahrwerk errichtet. Er war ursprünglich neben 50 Stehplätzen mit 22 gepolsterten Sitzplätzen ausgestattet,. die jedoch nach dem 2. Weltkrieg aufgrund von Materialmangel durch einfache Holzlattensitze ersetzt wurden. Der Wagen besitzt einen stufenlosen Fahrgastraum, seine Motorleistung beträgt 2×60 KW. Ab 1967 wurden einige Triebwagen der Serie auf das neue Dortmudner Farbschema braun/beide umlackiert und bis 1972 alle Triebwagen außer den Wagen 252 und 259 verschrottet. Diese wurden für die Euroflor 1969 mit Fahnen der beteiligten Länder lackiert und wie ihre Beiwagen (siehe Beiwagen 675 und 677) mit Gardinchen ausgestattet. Nach der Gartenschau wurden die Wagen zunächst abgestellt. Im April 1971 wurde Wagen Nr. 252 bereits wieder in Betrieb gesetzt, Wagen Nr. 259 folgte ein Jahr später, beide liefen dann als Einsatzwagen, teils aber auch für Gesellschaftsfahrten. 1975 wurde Triebwagen Nr. 259 wieder in den Auslieferungszustand mit den original Polstersitzen versetzt. Er steht nun seit dem 18.01.1993 in der Arbeitsschutzausstellung der DASA in Dortmund-Dorstfeld. Triebwagen Nr. 252 wurde erst im Januar 1998 wieder in Elfenbein umlackiert. Er ist seit 2012 Teil der Sammlung am Nahverkehrsmuseum Dortmund.

2-Achs-Triebwagen Nr. 194

Das Fahrzeug entstammt der Serie Nrn. 181 – 194 und wurde 1949 bei der Düsseldorfer Waggonfabrik als echter Aufbau-Triebwagen auf dem Fahrgestell des kriegszerstörten Triebwagens Nr. 242 aus dem Baujahr 1925 gefertigt. Die Karosserie lehnt sich an das Erscheinungsbild der zuvor gebauten Kriegsstraßenbahnwagen an. Ursprünglich besaß der Wagen 2 Motoren mit je 48 KW Leistung, die später gegen 2×75 KW Motoren getauscht wurden. Zudem ist das Fahrzeug mit Druckluft-Auslassbremse als Betriebsbremse sowie 22 Sitz- und 55 Stehplätzen ausgestattet. Ab 1967 wurden die Wagen in das neue Dortmunder Farbschema braun/beige umlackiert. Wegen ihrer berüchtigten "Totschläger"-Handbremse wurden die Triebwagen dieser Serie nach einer schweren Verletzung eines Fahrers ab Sommer 1973 nicht mehr eingesetzt und bis Jan. 1975 verschrottet, nur Triebwagen Nr. 194 nicht. Dieser wurde von Herrn Walter Knupe gekauft und sollte eigentlich als Ersatz-Fahrgestell für den Triebwagen Nr. 173 dienen. Nach dessen Brandschaden wurde dann aber auch der Wagen Nr. 194 für den Betrieb auf Eisenbahngleisen ausgerüstet. Er wurde jedoch nicht mehr mit Batterien eingesetzt, sondern mit dem 2-Achs-Beiwagen Nr. 710 (später 920), in den zwei Stromgeneratoren verbaut wurden. Dieses Gespann gelangte auf eigenen Achsen mehrfach über Eisenbahngleise von Dortmund nach Schleswig-Holstein und Dänemark und sogar über den Hindenburgdamm auf die Insel Sylt. Seit 2004 ist Triebwagen 194 nach unmfassender Restaurierung am Nahverkehrsmuseum Dortmund im Einsatz.

2-Achs-Beiwagen Nr. 712

Das Fahrzueg entstammt der Serie Nr. 700 – 715, und ist ein unechter Aufbau-Beiwagen der Düsseldorfer Waggonfabrik aus dem baujahr 1950. Er verfügt über 22 Sitz- und 64 Stehplätze. Dabei handelt es sich um ein vollständiges Neubaufahrzeug auf einem neuen Fahrgestellen, dessen Erscheinungsbild vom Kriegsstraßenbahnwwagen (KSW) abgeleitet wurde. Der Beiwagen verfügt über eine Auslass-Luftbremse. Ab 1967 wurde das Fahrzeug auf das neue Dortmunder Farbschema braun/beige umlackiert. Teilweise erfolgte ab 1968 auch der Einsatz hinter 4-achsigen Gelenktriebwagen. Bis auf die Fahrzeug-Nrn. 712 und 713 wurden alle weiteren bis 1979 verschrottet. 712 gelangte zu den Museumswagen von DSW und wurde nach dem Jahr 2000 mit dem Lenkdreiachser Triebwagen Nr. 279 gemeinsam als mobiles technisches Denkmal in die Liste der Stadt Dortmund eingetragen. Der Beiwagen wurde bis zur Tunneleröffnung des Tunnels III im April 2008 regelmäßig für Oldtimerbahnfahrten eingesetzt und gelangte 2012 zum Nahverkehrsmuseum Dortmund.

2-Achs-Triebwagen Nr. 275

Das Fahrzeug entstammt der Serie Nrn. 268 – 275, dabei handelte es sich um echte Aufbauwagen der Düsseldorfer Waggonfabrik vom Bj 1948 auf Fahrgestellen der Dortmunder Polsterwagen (siehe Wagen Nr. 252 und 259) des Baujahres 1930. Die Wagen besaßen 22 Sitz- und 55 Stehplätze, sowie 2×65 KW. Allein der Triebwagen Nr. 275 erhielt als Besonderheit 2x75 KW Motorleistung und das Fahrgestell des zerstörten Ringbahnwagens 1004. Er verfügt über eine Druckluft-Einlassbremse als Betriebsbremse. Ab 1967 wurden die Fahrzeuge in das neue Dortmunder Lackschema braun/beige umlackiert unsd schließlich ab 1972 abgestellt, die Wagen Nrn. 268 – 270 wurden verschrottet, die Fahrzeuge Nrn 271 – 274 jedoch nach Duisburg verkauft. Triebwagen Nr. 275 schließlich wurde 1971 in den Arbeitswagen Nr. 906 umgebaut, dabei die Inneneinrichtung entfernt und Arbeitsgerätschaften, sowie ein Ausguck zur Fahrleitungsbeobachtung statt einer Dachlüftungshutze eingebaut. Bis 1996 stand er als Arbeitswagen im Einsatz, danach gelangte er zur Schwerter Museums-Straßenbahn. Nach deren Räumung führte sein Weg über Umwege 2003 zum Nahverkehrsmuseum Dortmund. Dort wurde das Fahrzeug äußerlich zurückrestauriert in den Wagen Nr. 275. Es steht seit 2014 als nicht betriebsfähiges Exponat im Kulturort "Depot" Immermannstraße als Zeitzeuge.

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